Digital-Lotsen Sachsen Backstage

Was macht der Jenga-Turm auf der Bühne?

... und führte dazu, dass der Jenga-Turm nicht nur im Workshop eine Rolle spielte, sondern gleich zum Auftakt auf der Hauptbühne seinen Platz fand.

Wir waren bereits auf dem Weg nach Leipzig als wir erfuhren, dass die Keynote für den Mitteldeutschen IT-Fachtag wackelt. Unser Geschäftsführer musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Es dauerte nicht lange und das Telefon klingelte und nach weiteren Telefonaten war klar: "Matthias muss übernehmen."

Welchen Impuls braucht ein Publikum aus mehreren Bundesländern, mit Vertretern aus Kommunen, staatlichen Behörden und IT-Dienstleistern? Langsam entwickelte sich für mich ein Bild und ich konnte am Dreiklang: Kommunal. Regional. Digital. Kernaussagen im Blick auf die Herausforderungen für die Handlungsfähigkeit von Kommunen, die Rolle von IT-Dienstleistern sowie die Verantwortung eines jeden Verwaltungsmitarbeiters in Verbindung zu unserer Vision Kommune der Zukunft entwickeln.

Isabel, hatte die geniale Idee den Workshop, den man auch überschreiben konnte mit "Wenn alles wankt", mit Jenga erlebbar zu machen. So nahm ich den Jenga-Turm mit auf die Bühne und machte deutlich: Handlungsfähig sind Kommunen, wenn nicht wahllos Steine aus dem Fundament herausgelöst werden. Für Umbaumaßnahmen braucht es das WOLLEN, ein ZIEL und einen PLAN, einen TREIBER und KOMPETENZ. 

Man muss wissen welche Steine in welcher Konstellation ausgetauscht werden können und auf was geachtet werden muss, dass nicht der ganze Turm einfällt. Isabel hat es im nachfolgenden Workshop dann auf den Punkt gebracht:  "Resilienz entsteht dort, wo Organisationen lernen, Stabilität durch Elastizität aufzubauen" und hat die Teilnehmenden mit auf eine persönliche Entdeckungsreise genommen. Dabei wurde allen klar:  Die digitale Transformation fordert genau diese Fähigkeit ein. Sie bringt tiefgreifende, schnelle und oft gleichzeitig auftretende Veränderungen mit sich. Damit Behörden und Organisationen in einem solchen Umfeld bestehen können, müssen sie ihre eigene Struktur, Kultur und Funktionsweise gut verstehen – und Veränderung aktiv und kompetent gestalten.

Führung spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie begleitet die Organisation von einem stabilen Zustand in einen neuen stabilen Zustand – und sorgt dafür, dass die unvermeidliche instabile Phase dazwischen wirklich nur eine Übergangsphase bleibt. Der entscheidende Punkt: Diese Übergangszeit braucht Raum für Anpassung, Lernen und Flexibilität. Nur so bleibt der „Turm“ bestehen, während er sich weiterentwickelt. Resilienz ist also kein Betonfundament, sondern ein elastisches Netzwerk, das Stabilität ermöglicht, weil es Bewegung zulässt.

Der Turm auf der Bühne wie auch im Workshop ist stehen geblieben. Oft gelingen Dinge gemeinsam besser. Oft werden gute Ergebnisse erzielt, wenn digitale Lösungen analoges Vorgehen neu denken und gestalten. Es bleibt spannend! Welche Steine sind die, die Sie in Ihren Organisationen nie gezogen werden dürfen, wenn der Turm stehen bleiben soll?