Interkommunaler Verbundraum „Wurzener Land“ 

© Servicestelle Interkommunale Zusammenarbeit

Die Stadt Wurzen und die Gemeinden Bennewitz, Lossatal und Thallwitz bilden einen ländlich geprägten Verflechtungsraum mit insgesamt ca. 31.000 Einwohnern. Der demographische Wandel, schwache Finanzausstattungen sowie wirtschaftliche Zwänge sorgen dafür, dass die Stadt-Umland-Beziehungen der Stadt Wurzen und den Gemeinden Bennewitz, Lossatal und Thallwitz nicht voneinander gelöst betrachtet werden können. 

Ziel ist es, eine abgestimmte Entwicklung zu planen und zu steuern, welche eine bestmögliche Leistungserbringung gewährleistet. Insbesondere die Lage im Umland von Leipzig führt dazu, dass nach Jahren demografischer Schrumpfung zukünftig wieder mit Wachstumsbewegungen in der Region zu rechnen ist. Um die Möglichkeit zu eröffnen, an diesem Wachstum aktiv und gestaltend teilzunehmen, ist die Fortschreibung bestehender Entwicklungskonzepte bzw. die Neuerarbeitung und Synchronisierung derartiger konzeptioneller Planungen erforderlich.

Seit dem Jahr 2014 arbeiten die Stadt und Gemeinden des Wurzener Landes Bennewitz, Lossatal, Wurzen eng zusammen. Zunächst ausgehend von der Stadt Wurzen und der Gemeinde Thallwitz, erarbeiteten die Kommunen im Rahmen eines von der FR Demografie geförderten Projektes „Kooperatives Wurzener Land“ bereits 2013 bis 2014 gemeinsame Ideen und Konzepte für ein zukünftiges interkommunales Dienstleistungszentrum für die gemeinsame Erledigung von Verwaltungsaufgaben.

Die Gemeinde Lossatal erarbeitete für den „Aktionsraum Wurzener Land“ in Kooperation mit der Stadt Wurzen und den Gemeinden Bennewitz und Thallwitz zudem ein Stadt-Umland-Konzept sowie ein gemeinsames Leitbild. Ziel des durch die FR-Regio geförderten Projektes war es, die Potenziale der Stadt Wurzen als regionales Zentrum und ihres attraktiven Umlands zu nutzen, um die Region von innen heraus zu stärken. Die Erarbeitung erfolgte durch die DSK Deutsche Stadt- und Entwicklungsgesellschaft, Leipzig.

Aus dem Prozess zur Erarbeitung des SUK wurde eine Regionalstrategie mit zwei Säulen entwickelt. Nur im Zusammenwirken von räumlichem Leitbild zur Sicherung der Daseinsvorsorge und der Grundversorgung der Bevölkerung in der Fläche und kooperativem Leitbild zur weiteren Intensivierung und Verstetigung der interkommunalen Kooperation auch im Bereich der öffentlichen Verwaltung kann eine erfolgreiche und gedeihliche Entwicklung der gesamten Fläche des Wurzener Landes gelingen.

Für die Umsetzung der beiden Leitbilder wurde ein Zeitraum bis 2025 festgelegt. Im SUK sind die Umsetzungsziele und Maßnahmenpakete der einzelnen Themenbereiche (Kinderbetreuung, Brandschutz, Feuerwehr, Bildung, Soziokultur, Friedhof, Nahversorgung, Verwaltung) aufgeschlüsselt.

Für die Finanzierung in die Infrastruktur wurde im Jahr 2018 ein gemeinsamer Antrag im Städtebauförderprogramm kleinere Städte und Gemeinden überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke gestellt, der Ende 2018 befürwortet wurde.

Die Verstetigung des Projektes kommt auch durch die zwischenzeitlich gegründete Wurzener Land-Werke GmbH als gemeinsames Unternehmen der vier Mitgliedskommunen zur Daseinsvorsorge zum Ausdruck. Das Unternehmen ist dabei für die Themen Strom, Wärme und Breitbandausbau zuständig.

Weitere Kooperationen zwischen den Gemeinden bestehen in den Bereichen Sicherheit über die vom Sächsischen Innenministerium geförderte Allianz Sichere Sächsische Kommunen (ASSKomm) oder in dem vom Landesprogramm Weltoffenes Sachsen geförderten Projekt „Weltoffenes Wurzener Land (WOS)“ mit rund 45 Unterprojekten.

Weitere Zusammenarbeiten bestehen im Bereich verkehrsrechtliche Anordnungen und Geschwindigkeitskontrollen gem. § 45 bzw. § 49 StVO über delegierende Zweckvereinbarungen gem. § 71 Abs. 1 SächsKomZG.