Nr. 11/22

Sächsischer Städte- und Gemeindetag zur Tarifeinigung im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst: Tarifeinigung bringt Kommunen an die Grenze des Machbaren, Erhöhung und Dynamisierung der Kita-Landespauschale zwingend erforderlich

Pressemitteilung

Durch die gestrige Tarifeinigung im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst werden die kommunalen Arbeitgeber an die Grenze des Machbaren kommen, sowohl wegen der Mehrkosten als auch bei der Organisation der Betreuungsangebote.

Mischa Woitscheck, Geschäftsführer des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) sagte dazu:

„Die Erzieherinnen und Erzieher haben gerade in den letzten beiden Jahren unter schwierigsten Bedingungen die Betreuung der Kinder sichergestellt. Dieses Engagement verdient unsere Anerkennung. Der Tarifabschluss wird jedoch die finanziellen Schwierigkeiten in vielen Kommunen noch verschärfen. Den Kommunen laufen mit den deutlich steigenden Personal- und Sachkosten – insbesondere auch bei den Energiepreisen – die Kita-Betriebskosten weg. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr sehr deutlich, dass eine Erhöhung und Dynamisierung der Kita-Pauschale des Landes dringend erforderlich ist.

Die durch Tarifabschluss vereinbarte Zulage entspricht einer Gehaltssteigerung um 3,7 Prozent für die rund 15.500 Beschäftigten in den sächsischen kommunalen Kindertageseinrichtungen und wird bei den kommunalen Arbeitgebern in Sachsen für Mehrkosten in Höhe von 23 Millionen Euro sorgen. Hinzu kommen die beiden Regenerationstage, die für die Personalplanung und Organisation der Betreuung eine zusätzliche Herausforderung darstellen.

„Seit Jahren wird in die Arbeitsbedingungen in den sächsischen Kitas investiert. Die Personalschlüssel in den Krippen und Kindergärten wurden verbessert, den pädagogischen Fachkräften steht in Sachsen eine Vor- und Nachbereitungszeit von zwei Stunden pro Woche zur Verfügung und ab 2022 beträgt die Arbeitszeit nur noch 39 Stunden wöchentlich. Mit den zusätzlichen zwei Regenerationstagen pro Jahr sinkt die Jahresarbeitszeit einer vollbeschäftigten Erzieherin oder eines Erziehers um immerhin rund ein Prozent. Angesichts der knappen Personalsituation vieler Kitas wird sich das mancherorts auch auf die Öffnungs- und Betreuungszeiten auswirken“,

so Woitscheck.

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